Gardelegen | Etwas voreilig hatte der FDP-Landesverband auf seiner Internetseite bereits Marcus Faber als Direktkandidat für die Bundestagswahl in der Altmark vorgestellt. In der Tat war es aber nur eine Formsache, als sich die Liberalen der beiden altmärkischen Kreisverbände am Dienstagabend zur Wahlkreismitgliederversammlung trafen: Der 33-jährige Doktor der Politikwissenschaften erhielt 22 der 23 abgegebenen Stimmen.

Lutz Franke, Vorsitzender der westaltmärkischen FDP, war denn auch weniger über das eindeutige Ergebnis erstaunt als darüber, dass 23 der 79 wahlberechtigten Mitglieder den Weg nach Gardelegen gefunden hatten. Sie mussten im Gasthaus „Zur Sonne“ ganz schön zusammenrücken.

Das aber wiederum passte zur Stimmungslage in der FDP, die schon dunklere Tage erlebt hatte, wie Faber anmerkte. Er rief seine Parteifreunde zu einem offensiven Wahlkampf auf, um am 24. September wieder in den Bundestag zurückkehren zu können.

Die Liberalen dürften nicht auf Steuersenkungsprogramme reduziert werden, warb Faber dafür, dass seine Partei im Wahlkampf Themen wie gute Rahmenbedingungen für Unternehmensgründungen und bessere Bildung in den Fokus nimmt. Die Freidemokraten müssten auch Antworten auf Themen wie qualifizierte Zuwanderung, Flüchtlinge und Terrorismus geben: „Das interessiert die Leute und hier müssen wir platten Parolen entgegen treten.“

Platz zwei hinter Parteichef Sitta

Der Stendaler FDP-Kreischef und Vize-Landesvorsitzende der Liberalen will am Wochenende beim Landesparteitag in Wittenberg direkt hinter Parteichef Frank Sitta für den zweiten Platz auf der Landesliste für den Bundestag kandidieren. In Berlin ist der Stendaler zumindest beruflich und politisch schon Zuhause: Faber arbeitet bei einem Lobbyverband der Immobilienwirtschaft und vertritt Sachsen-Anhalts FDP im Bundesvorstand seiner Partei.